Liebe Freunde der Laufsucht: Nun bin ich da, wo ich nie hinwollte: Ich bin ein “Sportopa”, ein Laufrentner,der durch ein offiziell ausgesprochenes Laufverbot eines Orthos “zur Strecke gebracht wurde”… Vor einer Woche habe ich meinen letzten Wettkampf in Brauweiler bestritten. Erwartung gemäß war die Zeit für den Popo(44:30) auf einer Strecke, die ich fast 4 Minuten schneller schonmal gelaufen bin, als ich noch “im Saft” stand. Nun habe ich seit März keine Wettkämpfe mehr gemacht, 2 Marathonläufe sind mir durch die Lappen gegangen und es ist immens schwer für mich,der ich eigentlich gewohnt bin, jeden Tag eine Strecke X zu laufen,nun auf einmal gar n nichts zu tun. Der Vorteil: Man kuriert richtig aus, fängt der vor Langeweile und Ungeduld zu fressen an, was mir die Waage direkt auch dankt,indem sie 4 unnötige Kilo draufhaut, was die Zeit erklärt, die ich im Moment auf 10km laufe.
Jetzt am Wochenende stand der Kölnpfad mit seinen rund 171km rund um Köln an,den mein guter Laufkumpel Thomas Eller mit Kollege Thorsten Klenke organisiert.Eigentlich sollte ich als Staffelmitglied in einer der 15 Staffeln mitlaufen, aber nach Münster, als es bergab ging mit mir, die Nieren versagten und die ersten mechanischen Probleme im Körper auftraten, wurde mir auf erniedrigende Art und Weise klar, dass dieser Sommer das Vorhaben scheitern würde. Nunja,was also tun??? Wenn nicht als aktiver Läufer dabeisein, dann wenigstens mit vielen anderen helfen, dass die Veranstaltung trotzdem ein Erfolg wird. Helfende Hände werden immer und überall gesucht und so erklärte ich mich dazu bereit, mit Unterstützung einen VP zu übernehmen. In der Hoffnung,dort viele bekannte Gesichter zu treffen besetzte ich am Samstag Mittag meinen Posten, aber bei km 75 waren die schnellen Hasen und alle Einzelläufer schon durch, die um Mitternacht gestartet waren. Dennoch konnte ich in viele teilnehmende Gesichter der Staffel blicken, die zum Teil vom Wetter “angepisst” waren, oder hochmotiviert und rastlos am VP vorbeizogen. Motivierender Applaus konnte ich allen entgegenbringen und es kam “Danksagungen” für die Hilfe und Orga zurück. So verging ein Nachmittag in der Natur und immerwieder kam keiner….:-) In Absprache mit dem VP 15km (?) zuvor, wurde nach dem letzten Läufer alles zusammengepackt und ich war mir sicher, dass ich das nächste Mal selbst wieder aktiv dabei bin. Denn wenn ich offiziell wieder laufen darf und es der Körper zuläßt ,dann will ich es wissen und große Strecken abreißen. Der Ultrazirkus war nie meine Welt, aber einmal reimgeschnuppert,packt es einen sofort (naja, etwas Gewöhnungszeit braucht man schon,wenn man z.B. 50km auf Zeit geht…) Mein Weg ist noch nicht zu Ende und ich werde laufen, solange der Körper mitmacht. Immer im Blick der Taubertal 100 im Herbst,an dem auch einige Bekannte teilnehmen. Weiter vorausblickend schwärme ich vom 24 h Lauf in Delmenhorst und dem Kölnpfad 2018 (110km-Kurzdistanz).Wenn man sich Ziele setzt, fällt es dem Kopf leichter, sich damit auseinanderzusetzen und die Motivation kommt von alleine. Gerade jetzt, wo ich mich fühle wie eingesperrtes Tier,muß ich ausbrechen- und wehe ich werde wieder losgelassen . Man merkt wirklich erst wenn man “am Boden” ist, wie hoch einen die Gesundheit trägt und der Wille lenkt (bislang gelenkt hat und es auch geschafft hat). Ich werde noch 1 Woche Zwangspause nutzen, um mir auch selbst einen Lauf ,den ich organisieren möchte, zu überlegen und herauszufinden, welche Wege man zu gehen hat.
Unser heimisches Stadion bekommt eine neue Laufbahn, da schwebt mir vor, ein Stadionlauf über 6h auf die Beine zu stellen, um zu sehen, wie die Resonanz ist und ob Ultra im Sauerland überhaupt eine Chance hat. Langfristig kann man überdenken,einen Stadtlauf zu machen, den es ja schonmal gegeben hat,aber in der Versenkung verschwand.