Die letzten Wochen habe ich diese Einträge hier etwas schleifen lassen,was zum Einen der Arbeit und zum anderen der Lustlosigkeit geschuldet war, die mich im Griff gehabt hat.
Die Situation ist folgende: Meine Nierengeschichte liegt zurück und ist vergessen, ich darf im Moment keine Schmerzmittel nehmen, obwohl ich teilweise nachts wie ein Fragezeichen im Bett liege, weil die Hüfte/Leiste einfach zu sehr schmerzt. Trotzdem rotiert da das Karussell im Kopf, wie ich schnell wieder auf die Beine komme und meine Wettkämpfe laufen kann, die ich im Vorjahr so zahlreich bestritt.In diesem Jahr war es die Porzer Winterserie, die ich -für meine Verhältnisse- erfolgreich abschloß und die DM im 6 h Lauf in Münster, wo der 5. Platz der M40 ein sehr geiler Erfolg war. Doch danach kam der Einbruch.Ich bereitete mich, wie gewohnt, auf Helgoland vor,als ein böser Infekt mich stoppte und es mir seltsam vorkam,dass ich als Mensch,der chronisch gesund ist, auf einmal tagelang Fieber über 39 Grad hat und knochenlahm war,von Lustlosigkeit zu schweigen. Der Hausarzt meinte nur :” Entweder bist Du wirklich so im Arsch, oder Du hast Dir gewaltig was eingefangen?!” Eine Blutuntersuchung brachte ein recht heftiges Nierenversagen zutage,das mich ins Krankenhaus beförderte. Somit war der Marathon auf Helgoland für mich gestorben, die Serie von 12 Teilnahmen nacheinander riß. Eine herbe Enttäuschung und gehörige Zweifel,was ich ehrgeiziger Mensch jetzt tun könnte,plagten mich. Für einen erfolgshungrigen Läufer wie ich einer bin, ist das ein Rückschlag gewesen und zermürbte mich.Ich bin kaum Rückschläge gesundheitlicher Art gewohnt, von daher glich das schon fast einem “Weltuntergang” und ich hatte gehörige Schwierigkeiten,mich damit abzufinden.
In der Folgezeit stellten sich Massive Hüftprobleme ein, die selbst ein Training nicht mehr möglich machten. Ich hatte die Absicht,2 Wochen nach Helgoland VIVAWEST zu laufen, aber von der ärztlichen Seite zeigte man sich von meinem Vorhaben nicht sehr angetan und sprach ein Verbot aus,da es sonst möglich sei, Herzklappenfehler davonzutragen. Also biss ich erneut auf die Zähne und gab nach… Ein Trauerspiel.
Im Hinterkopf immerwieder der Taubertal 100, für den ich im Herbst gemeldet bin und immerwieder die Rechenspiele,wie ich die 100km am leichtesten totgeschlagen bekomme. Gebe ich das Laufen auf,lasse ich mich gehen??? Zunächst, so kann och Euch sagen:JA! Ich fing an zu futtern, weil die Langeweile Besitz ergriff und die Prinzenrolle wurde zu meinem besten Freund. Alkohol blieb jedoch weiterhin ein Tabu. Meine Entscheidung,mich gehen zu lassen, war jedoch nicht von langer Dauer,denn die Gewohnheit 80-100km in der Woche hinzulegen war fort, es fehlte etwas,also lief ich lange Zeit auf “Sparflamme”, schaffte nichtmal mehr 50km im Monat. Nebenher nahm ich auch noch zu und bei meinen Trainingsläufen, die ich noch machte, spielte ich mit dem Tempo, versuchte das ein oder andere kleine gute Zeitspiel zu erreichen.
Ein Laden ohne Schmerzen war nicht mehr drin,die Hüfte streikte teilweise schon bei normalem Spazierengehen. Einmal mußte ich ein Training nach 400m abbrechen, weil es nicht möglich war, zu laufen.
Der Gang zum Orthopäden war demnach unausweichlich und so wurde ein MRT angeordnet,auf das ich einige -viel zu lange Zeit- warten mußte. 3 Tage vorher wurde der Termin nochmal um eine Woche verschoben,so dass ich immer noch keine Gewissheit habe, was Sache ist. Physiotherapie schlug eher ins Gegenteil um .
Trotz Schmerzen fasste ich mir jetzt Mitte Juni ein Herz und will es wissen,starte zwar nicht beim 24 h Lauf in Delmenhorst, der auf der Liste stand, aber werde beim Stadionlauf in Köln mitmachen. Motivation gleich Null, erst als ich herausfand, dass dort einige Bekannte starten, kam der Wettkampfgeist auf,besser zu sein, als die Bekannten. In 2 Wochen wird klar sein, was körperlich bei mir Sache ist und wie es mit der Belastung weitergeht, on es nun im Bau,oder beim Sport. Es hängt soviel von den MRT ab und was ich wirklich machen darf, aber darüber schreie ich dann beim nächsten mal. Für den Lauf an Sonntag Stapel ich mal tief und setze mir für 10km eine 44er Zeit als Ziel,weil der Trainingsrückstand und das “Schwergewicht” nicht vorteilhaft für solch ein Rennen ist…
Ich habe drei Möglichkeiten: nachgeben, aufgeben, oder alles geben. Die ersten beiden Sachen habe ich durchlebt,jetzt gehts los!!!!! Die Zeit nutzen,solange es geht.