Nun ist viel Zeit ins Land gegangen seit dem letzten Eintrag, ich habe im Mai auf Helgoland einen Combackversuch gestartet und bin mit einer Zeit von 25:05 auf dem Minimarathon Altersklassensieger geworden, was einen momentanen Motivationsschub zur Folge hatte.Es war alles wie immer: Ich stand an der Startlinie und ließ mich-wie zu Bestzeiten- von der Masse mitreißen und ging viel zu schnell an,aber wollte den Faden zur Spitze nicht abreißen lassen. Bei der langen steilen Steigung ins Oberland mußte ich einsehen: Gesamtsieger wirst Du nicht…. Mir fehlen viele hundert Trainingskilometer, die ich bis zu diesem Zeitpunkt sonst gemacht hätte, wenn ich nicht täglich mit Schmerzen zu tun gehabt hätte. Jaja, HÄTTE WENN und ABER….
Dann war wieder eine Zeit des Leerlaufs, bis ich im Juni erstmal wieder 10km unter die Füße nahm. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer sein kann, sich weit durch eine Verletzung zurückfallen zu lassen,zwischenzeitlich nichtmal 3-4km schmerzfrei laufen zu können und sich irgendwann wieder bei einem 10er Wettkampf wiederzufinden. Die Hemmschwelle nicht wieder alles zu geben und gar nicht erst anzutreten, ist enorm niedrig,aber wenn der Wille zu neuen(alten) Zielen wieder da ist, spielt der Kopf mit und bestimmt das Tagesgeschehen. In meiner gewohnten Umgebung des Kölner Raums fand genau nach einem Jahr an Ort und Stelle das 10er Comeback an.Es war der Abteilhuf in Brauweiler, der zur Mittagszeit startet. Dieser Sommer meinte es gut mit uns und entsprechend warm ging es bei den 4 Runden durch den Ortskern zu. Ich fand mich wieder weit vorne wieder und ließ mich mitreißen. Mit einem Anfangstempo von 18km/h legte ich die erste Runde ab, baute aber kontinuierlich ab und war nach 45:36 der Erlösung nahe. Aber da muß etwas drin sein, war ich mir sicher und keine 2 Wochen später lief ich erneut.Ich hatte die Angst vor der Strecke besiegt und wollte wieder hoch hinaus. Gedanklich war ich mittlerweile wieder beim Marathon und 100km Läufen, aber da bremse ich mich noch aus. Ich möchte nicht wieder gleich ins Verderben rennen…
Der Sommerlauf in Porz machte seinem Namen als Ehre und bei 25 Grad morgens um 09.00 h wurde am Gut Leidenhausen gestartet. Meine Hausrunde seit ewigen Zeiten und ich fühlte mich wohl,es lief alles. Ich spulte das Rennen ab wie zu alten Zeiten und wurde getrieben: Ein entgegenkommender Freizeitläufer, der sich für den 10 Meilen Lauf warm lief, merkte hinter mir an, dass eine erste Frau auf den Fersen klebt. Eine Frau hinter mir??? Den Spaß gönnte ich ihr nicht, mich noch zu überholen und so wurde es ein lustiges Fahrtspiel. Ich ließ ihr mal 2-3m Vorsprung,überholte sie wieder, ließ sie rankommen usw… Ich legte bei km 9 aber dann den Turbo ein und kam 50m vor ihr ins Ziel und finishte mit einer 42:36 (?), wurde AK 4. und gesamt 28 von 98 Teilnehmern. Ich war zufrieden.
Im Hinblick auf weitere Ziele trainierte ich fortan des öfteren mit Laufkameraden aus dem Ruhrgebiet,wobei der Keaader See in Witten dafür wie gemacht ist:Topfeben,ein Eldorado für Skater, Radfahrer und Läufer.Erinnert mich an meine Trainingsstrecke in Köln am Decksteiner Weiher. Die Gruppe besteht aus Triathleten und Läufern,aber schwerpunktmäßig bin ich mit den Läufern unterwegs und man pflegt ein gutes privates , sehr freundschaftliches Verhältnis. Im Blickpunkt steht für mich ein HM, der auch hier terminiert ist (26.08., Kemnader Burglauf) und den ich des öfteren absolvierte. Aber mein Engagement beim heimischen Fußball-Verbandsligisten RSV Meinerzhagen kommt dem Laufen quer und so stehe ich vor schweren Entscheidungen . Der Erfolg der letzten Saison, wo recht souverän der Aufstieg geschafft wurde,setzte eine größere Lust frei, die Jungs weiter zu pushen und auch deretwegen manchen Lauf abzusagen. Am besagten Tag ist das Spiel gegen Erkenschwick, einem tief gefallenen Traditionsverein, gegen den sich nun meine Stadt messen darf. Da fällt es schwer , eine Entscheidung zu treffen, aber ich denke , sie wird zugunsten des Fußballs ausfallen.
Der Kölnmarathon sollte mit einer Läuferin aus Witten stattfinden, aber auch sie hat etwas Verletzungspech und wird ganz langsam von mir wieder aufgebaut. Sofern ich nicht wieder in Urlaub fahre- und ich muß nach dem arbeitsreichen Sommer, der viel Kraft nahm /nimmt, einfach mal wieder raus. Irgendwo am Strand, am Meer, alleine sein… Zu allem Überfluss droht nun noch eine Arthroskopie in der Schulter,die mich beruflich auch zurückwerfen könnte. Ich weiß genau, wie ungeduldig ich nach solchen Eingriffen bin, kenne ich das doch von der rechten Schulter her. Ich werde berichten, wie das Spiel ausgeht…