Ein Weg zurück..?

Nun ist viel Zeit ins Land gegangen seit dem letzten Eintrag, ich habe im Mai auf Helgoland einen Combackversuch gestartet und bin mit einer Zeit  von 25:05 auf dem Minimarathon Altersklassensieger geworden, was einen momentanen Motivationsschub zur Folge hatte.Es war alles wie immer: Ich stand an der Startlinie und ließ mich-wie zu Bestzeiten- von der Masse mitreißen und ging viel zu schnell an,aber wollte den Faden zur Spitze nicht abreißen lassen. Bei der langen steilen Steigung ins Oberland mußte ich einsehen: Gesamtsieger wirst Du nicht….  Mir fehlen viele hundert Trainingskilometer, die ich  bis zu diesem Zeitpunkt sonst gemacht hätte, wenn ich nicht täglich  mit Schmerzen zu tun gehabt hätte. Jaja, HÄTTE WENN und ABER….

Dann war wieder eine Zeit des Leerlaufs, bis ich im Juni erstmal wieder 10km unter die Füße nahm. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer sein kann, sich weit durch eine Verletzung zurückfallen zu lassen,zwischenzeitlich  nichtmal 3-4km schmerzfrei laufen zu können und sich irgendwann wieder bei einem 10er Wettkampf wiederzufinden. Die Hemmschwelle nicht  wieder alles zu geben und gar nicht erst anzutreten, ist enorm niedrig,aber wenn der Wille zu neuen(alten) Zielen wieder da ist, spielt der Kopf mit und bestimmt das Tagesgeschehen.  In meiner gewohnten Umgebung des Kölner Raums fand genau nach einem Jahr an Ort und Stelle das 10er Comeback an.Es war der Abteilhuf in Brauweiler, der zur Mittagszeit startet. Dieser Sommer meinte es gut mit uns und entsprechend warm ging es bei den 4 Runden durch den Ortskern zu. Ich fand mich wieder weit vorne wieder und ließ mich mitreißen. Mit einem Anfangstempo von 18km/h legte ich die erste Runde ab, baute aber kontinuierlich ab und war nach 45:36 der Erlösung nahe. Aber da muß etwas drin sein, war ich mir sicher und keine 2 Wochen später lief ich erneut.Ich hatte die Angst vor der Strecke besiegt und wollte wieder hoch hinaus. Gedanklich war ich mittlerweile wieder beim Marathon und 100km Läufen, aber da bremse ich mich noch aus. Ich möchte nicht wieder gleich ins Verderben rennen…

Der Sommerlauf in Porz machte seinem Namen als Ehre und bei 25 Grad morgens um 09.00 h wurde am Gut Leidenhausen gestartet. Meine Hausrunde seit ewigen Zeiten und ich fühlte mich wohl,es lief alles. Ich spulte das Rennen ab wie zu alten Zeiten und wurde getrieben: Ein entgegenkommender Freizeitläufer, der sich für den 10 Meilen Lauf warm lief, merkte hinter mir an, dass eine erste Frau auf den Fersen klebt. Eine Frau hinter mir??? Den Spaß gönnte ich ihr nicht, mich noch zu überholen und so wurde es ein lustiges Fahrtspiel. Ich ließ ihr mal 2-3m Vorsprung,überholte sie wieder, ließ sie rankommen usw… Ich  legte bei km 9 aber dann den Turbo ein und kam 50m vor ihr ins Ziel und finishte mit einer 42:36 (?), wurde AK 4.  und gesamt 28 von 98 Teilnehmern. Ich war zufrieden.

Im Hinblick auf weitere Ziele trainierte ich fortan des öfteren mit Laufkameraden aus dem Ruhrgebiet,wobei der Keaader See in Witten dafür wie gemacht ist:Topfeben,ein Eldorado für Skater, Radfahrer und Läufer.Erinnert mich an meine Trainingsstrecke in Köln am Decksteiner Weiher. Die Gruppe  besteht aus Triathleten und Läufern,aber schwerpunktmäßig bin ich mit den Läufern unterwegs und man pflegt ein gutes privates , sehr freundschaftliches Verhältnis. Im Blickpunkt steht für mich ein HM, der auch hier terminiert ist (26.08., Kemnader Burglauf) und den ich des öfteren absolvierte. Aber mein Engagement beim heimischen Fußball-Verbandsligisten RSV Meinerzhagen kommt dem Laufen quer und so stehe ich vor schweren Entscheidungen . Der Erfolg der letzten Saison, wo recht souverän der Aufstieg geschafft wurde,setzte eine größere Lust frei, die Jungs weiter zu pushen und auch deretwegen manchen Lauf abzusagen. Am besagten Tag ist das Spiel gegen Erkenschwick, einem tief gefallenen Traditionsverein, gegen den sich nun meine Stadt messen darf. Da fällt es schwer , eine Entscheidung zu treffen, aber ich denke , sie wird zugunsten des Fußballs ausfallen.

Der Kölnmarathon sollte mit einer Läuferin aus Witten stattfinden, aber auch sie hat etwas Verletzungspech und wird ganz langsam von mir wieder aufgebaut. Sofern ich nicht wieder in Urlaub fahre- und ich muß nach dem arbeitsreichen Sommer, der viel Kraft nahm /nimmt, einfach mal wieder raus. Irgendwo am Strand, am Meer, alleine sein… Zu allem Überfluss droht nun noch eine Arthroskopie in der Schulter,die mich beruflich auch zurückwerfen könnte. Ich weiß genau, wie ungeduldig ich nach solchen Eingriffen bin, kenne ich das doch von der rechten Schulter her.  Ich werde berichten, wie das Spiel ausgeht…

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Laufrentnerdasein…(Helfende Hand beim Kölnpfad 2017)

Liebe Freunde der Laufsucht: Nun bin ich da, wo ich nie hinwollte: Ich bin ein “Sportopa”, ein Laufrentner,der durch ein offiziell ausgesprochenes Laufverbot eines Orthos “zur Strecke gebracht wurde”… Vor einer Woche habe ich meinen letzten Wettkampf in Brauweiler bestritten. Erwartung gemäß war die Zeit für den Popo(44:30) auf einer Strecke, die ich fast 4 Minuten schneller schonmal gelaufen bin, als ich noch “im Saft” stand. Nun habe ich seit März keine Wettkämpfe mehr gemacht, 2 Marathonläufe sind mir durch die Lappen gegangen und es ist immens schwer für mich,der ich eigentlich gewohnt bin, jeden Tag eine Strecke X zu laufen,nun auf einmal gar n nichts zu tun. Der Vorteil: Man kuriert richtig aus, fängt der vor Langeweile und Ungeduld zu fressen an, was mir die Waage direkt auch dankt,indem sie 4 unnötige Kilo draufhaut, was die Zeit erklärt, die ich im Moment auf 10km laufe.

Jetzt am Wochenende stand der Kölnpfad mit seinen rund 171km rund um Köln an,den mein guter Laufkumpel Thomas Eller mit Kollege Thorsten Klenke organisiert.Eigentlich sollte ich als Staffelmitglied in einer der 15 Staffeln mitlaufen, aber nach Münster, als es bergab ging mit mir, die Nieren versagten und die ersten mechanischen Probleme im Körper auftraten, wurde mir auf erniedrigende Art und Weise klar, dass dieser Sommer  das Vorhaben scheitern würde. Nunja,was also tun??? Wenn nicht als aktiver Läufer dabeisein, dann wenigstens mit vielen anderen helfen, dass die Veranstaltung trotzdem ein Erfolg wird. Helfende Hände werden immer und überall gesucht und so erklärte ich mich dazu bereit, mit Unterstützung einen VP zu übernehmen. In der Hoffnung,dort viele bekannte Gesichter zu treffen besetzte ich am Samstag Mittag meinen Posten, aber  bei km 75 waren die schnellen Hasen und alle Einzelläufer schon durch, die um Mitternacht gestartet waren. Dennoch konnte ich in viele teilnehmende Gesichter der Staffel blicken, die zum Teil vom Wetter “angepisst” waren, oder hochmotiviert und rastlos am VP vorbeizogen. Motivierender Applaus konnte ich allen entgegenbringen und es kam “Danksagungen” für die Hilfe und Orga zurück. So verging ein Nachmittag in der Natur und immerwieder kam keiner….:-) In Absprache mit dem VP 15km (?) zuvor, wurde nach dem letzten Läufer alles zusammengepackt und ich war mir sicher, dass ich das nächste Mal selbst wieder aktiv dabei bin. Denn wenn ich offiziell wieder laufen darf und es der Körper zuläßt ,dann will ich es wissen und große Strecken abreißen. Der Ultrazirkus war nie meine Welt, aber einmal reimgeschnuppert,packt es einen sofort (naja, etwas Gewöhnungszeit braucht man schon,wenn man z.B. 50km auf Zeit geht…) Mein Weg ist noch nicht zu Ende und ich werde laufen, solange der Körper mitmacht.  Immer im Blick der Taubertal 100 im Herbst,an dem auch einige Bekannte teilnehmen. Weiter vorausblickend schwärme ich vom 24 h Lauf in Delmenhorst und dem Kölnpfad 2018 (110km-Kurzdistanz).Wenn man sich Ziele setzt, fällt es dem Kopf leichter, sich damit auseinanderzusetzen und die Motivation kommt von alleine. Gerade jetzt, wo ich mich fühle  wie eingesperrtes Tier,muß ich ausbrechen- und wehe ich werde wieder losgelassen . Man merkt wirklich erst wenn man “am Boden” ist, wie hoch einen die Gesundheit trägt und der Wille lenkt (bislang gelenkt hat und es auch geschafft hat). Ich werde noch 1 Woche Zwangspause nutzen, um mir auch selbst einen Lauf ,den ich organisieren möchte, zu überlegen und herauszufinden, welche Wege man zu gehen hat.

Unser heimisches Stadion bekommt eine neue Laufbahn, da schwebt mir vor, ein Stadionlauf über 6h auf die Beine zu stellen, um zu sehen, wie die Resonanz ist und ob Ultra im Sauerland überhaupt eine Chance hat. Langfristig kann man überdenken,einen Stadtlauf zu machen, den es ja schonmal gegeben hat,aber in der Versenkung verschwand.

Come-back im Glutofen..(18.06.2017)

Auf den Tag genau vor einem Jahr machte ich den 24 h Lauf in Delmenhorst mit,der mir in der Folge reichlich gesundheitliche Probleme bescherte,die jetzt erst als Spätfolge auftreten. Nungut, meine Belastung körperlicher Art ist berufsbedingt auch nicht gerade gering,von daher wirkt sich das Laufen doppelt schwer aus..

Nach 3 Monaten versuche ich mal die Standortbestimmung in Köln beim Stadionlauf vorzunehmen. Die Strecke wurde im Gegensatz zu den vorigen Veranstaltungen etwas abgeändert,aber das war nicht das Problem. Zu schaffen machten mir und ca. 250 anderen Läufern auf der 10km Strecke die gut 33 Grad und pralle Sonne…

Mit den guten Ratschlägen,”langsam zu machen” ging es um 16.00 h an den Start und ich spulte den ersten km in knapp über 4 min. ab, erste aber recht schnell bei der Hitze, dass die Luft knapp wurde und die Ausdauer auch nicht mehr so da ist (woher auch, wenn das Training runterschraubt wird???) Ich entschloß mich, Tempo rauszunehmen, hatte auch nicht irgendwie das Gefühl, als wäre ich lange aus dem Wettkampfgeschehen raus gewesen…  Da ich die Strecke im gesunden Zustand schonmal mit 41 min gelaufen bin, lag es nahe, das ich jetzt Probleme haben dürfte, das zu halten und so wurden es am Ende 45:36.Eigentlich müßte ich mich schämen, aber nein, ich weiß ja, woran es liegt und gehe in der Hoffnung, das es irgendwann wieder besser wird .Mit dem 32. Gesamtplatz (5.M40) erreichte ich keine gute, aber zufriedenstellende Platzierung. Jetzt bin ich gespannt, was mir morgen die Knochen sagen….:-)

Kleine Psychospielchen und Gedankenspiele in einer nicht guten Zeit…(16.06.2017)

Die letzten Wochen habe ich diese Einträge hier etwas schleifen lassen,was zum Einen der Arbeit und zum anderen der Lustlosigkeit geschuldet war, die mich im Griff gehabt hat.

Die Situation ist folgende: Meine Nierengeschichte liegt zurück und ist vergessen, ich darf im Moment keine Schmerzmittel nehmen, obwohl ich teilweise nachts wie ein Fragezeichen im Bett liege, weil die Hüfte/Leiste einfach zu sehr schmerzt.  Trotzdem rotiert da das Karussell im Kopf, wie ich schnell wieder auf die Beine komme und meine Wettkämpfe laufen kann, die ich im Vorjahr so zahlreich bestritt.In diesem Jahr war es die Porzer Winterserie, die ich -für meine Verhältnisse- erfolgreich abschloß und die DM im 6 h Lauf in Münster, wo der 5. Platz der M40 ein sehr geiler Erfolg war. Doch danach kam der Einbruch.Ich bereitete mich, wie gewohnt, auf Helgoland vor,als ein böser Infekt mich stoppte und es mir seltsam vorkam,dass ich als Mensch,der chronisch gesund ist, auf einmal tagelang Fieber über 39 Grad hat und knochenlahm war,von Lustlosigkeit zu schweigen. Der Hausarzt meinte nur :” Entweder bist Du wirklich so im Arsch, oder Du hast Dir gewaltig was eingefangen?!” Eine Blutuntersuchung brachte ein recht heftiges Nierenversagen zutage,das mich ins Krankenhaus beförderte. Somit war  der Marathon auf Helgoland für mich gestorben, die Serie von 12 Teilnahmen nacheinander riß. Eine herbe Enttäuschung und gehörige Zweifel,was ich ehrgeiziger Mensch jetzt tun könnte,plagten mich. Für einen erfolgshungrigen Läufer wie ich einer bin, ist das ein Rückschlag gewesen und zermürbte mich.Ich bin  kaum Rückschläge  gesundheitlicher Art gewohnt, von daher glich das schon fast einem “Weltuntergang” und ich hatte gehörige Schwierigkeiten,mich damit abzufinden.

In der Folgezeit stellten sich Massive Hüftprobleme ein, die selbst ein Training  nicht mehr möglich machten. Ich hatte die Absicht,2 Wochen nach Helgoland VIVAWEST zu laufen, aber von der ärztlichen Seite zeigte man sich von meinem Vorhaben nicht sehr angetan und sprach ein Verbot aus,da es sonst  möglich sei, Herzklappenfehler davonzutragen. Also biss ich erneut auf die Zähne und gab nach… Ein Trauerspiel.

Im Hinterkopf immerwieder der Taubertal 100, für den ich im Herbst gemeldet bin und immerwieder die Rechenspiele,wie ich die 100km am leichtesten totgeschlagen bekomme. Gebe ich das Laufen auf,lasse ich mich gehen??? Zunächst, so kann och Euch sagen:JA! Ich fing an zu futtern, weil die Langeweile Besitz ergriff und die Prinzenrolle wurde zu meinem besten Freund. Alkohol blieb jedoch weiterhin ein Tabu. Meine Entscheidung,mich gehen zu lassen, war jedoch nicht von langer Dauer,denn die Gewohnheit 80-100km  in der Woche hinzulegen  war fort, es fehlte etwas,also lief ich lange Zeit auf “Sparflamme”, schaffte nichtmal mehr 50km im Monat. Nebenher nahm ich auch noch zu und bei meinen Trainingsläufen, die ich noch machte, spielte ich mit dem Tempo, versuchte das  ein oder andere kleine gute Zeitspiel zu erreichen.

Ein Laden ohne Schmerzen war nicht mehr drin,die Hüfte streikte teilweise schon bei normalem Spazierengehen. Einmal mußte ich ein Training nach 400m abbrechen, weil es nicht möglich war, zu laufen.

Der Gang zum Orthopäden war demnach unausweichlich und so wurde ein MRT angeordnet,auf das ich einige -viel zu lange Zeit- warten mußte. 3 Tage vorher wurde der Termin nochmal um eine Woche verschoben,so dass ich immer noch keine Gewissheit habe, was Sache ist. Physiotherapie  schlug eher ins Gegenteil um .

Trotz Schmerzen  fasste ich mir jetzt Mitte Juni ein Herz und will es wissen,starte zwar nicht beim 24 h Lauf in Delmenhorst, der auf der Liste stand, aber werde beim Stadionlauf in Köln mitmachen. Motivation gleich Null, erst als ich herausfand, dass dort einige Bekannte starten, kam der Wettkampfgeist auf,besser zu sein, als die  Bekannten. In 2 Wochen wird klar sein, was körperlich bei mir Sache ist und wie es mit der Belastung weitergeht, on es nun im Bau,oder beim Sport. Es hängt soviel von den MRT ab und was ich wirklich machen darf, aber darüber schreie ich dann beim nächsten mal. Für den Lauf an Sonntag  Stapel ich mal tief und setze mir für 10km eine 44er Zeit als Ziel,weil der Trainingsrückstand und das “Schwergewicht” nicht vorteilhaft für solch ein Rennen ist…

Ich habe drei Möglichkeiten: nachgeben, aufgeben, oder alles geben. Die ersten beiden Sachen habe ich durchlebt,jetzt gehts los!!!!! Die Zeit nutzen,solange es geht.

Meine lange Zwangspause…(23.05.17)

Wie Ihr wißt, bin ich vor einiger Zeit durch einen Virus lahmgelegt worden  und ich durfte  für 10,- am Tag  Vollpension im KH genießen… Seither fällt es mir besonders schwer wieder in den Laufzirkus zu finden, zumal mit der Diagnose Nierenversagen  nich unbedingt empfohlen wird Schmerzmittel wie Ibuprofen od. Aspirin zu nehmen, da das die Nieren sofort wieder umhauen würde. Ich wurde nach 3 Tagen KH also wieder entlassen mit dem Verweis, dass ich “vorbestraft” sei und unter Bewährung stünde, es folglich ruhig angehen lassen soll. Schon die ersten Laufschritte in der Folgezeit waren eine Qual: Ich bekam kein Tempo rein,wie ich es auf kurzen Strecken gewohnt bin, ich mußte Helgoland  und den VIVAWEST -Marathon sausen lassen, was mir in der Seele weh tat.Zum ersten Mal nach einer Serie von 12 Jahren nicht auf Helgoland laufen zu können. Ich wäre ja gerne gelaufen, auch nicht auf  Zeit, was in den Zustand ohnehin nicht möglich war, aber dann hätte ich  mit der Gefahr leben müssen, eine Herzmuskelschwäche zu bekommen, wenn ich angeschlagen solch eine Strecke gelaufen wäre. Also gab ich mich zum Einstieg erstmal der Arbeit hin, was mir selbst auch schon schwer genug fiel. Immer den 100km Lauf im Taubertal im Kopf, nehme ich mir jetzt vor, ab Juli den Trainingsplan auf 100km anzugehen, auch wenn ich im Moment die 10km nur in 55 Minuten packe. Mir ist bewußt, dass manche gerne so eine Zeit erreichen möchten, aber mein Anspruch an mich selbst ist ein anderer. Ich muß davon Abschied nehmen,mit den Problemen in der Hüfte(Arthrose) u.v.a. im LWS-Bereich nochmal PBs aufzustellen und werde eher auf Ultra gehen.

Mir juckt es ja in den Füßen, mich wieder  beim 24 h Lauf anzumelden, aber ich weiß , das dieser im letzten Sommer für die beginnende Talfahrt sorgte und ich mir damit das größte Bein stellen würde.

Im Moment versuche ich Ruhe zu geben, aber es fällt verdammt schwer ohne die tägliche Bewegung,die ich sonst immer hatte. Aber es bringt genauso wenig, gegen Schmerzen anzulaufen.Fazit : Ich bin im Moment ziemlich unzufrieden! Ziele gibt es außer dem 100er erstmal keine, ich taste mich langsam an alles ran und wenn etwas klappt , freue ich mich, aber vom Unsportlichsein habe ich die Schnauze voll…

 

Traurig, aber wahr…

Da mich zuletzt einige Tage Fieber lahmgelegt hatten und der Trainingslauf beim Kölnpfad so richtig in den Abgrund schoss, rieten mir viele Läufer und Freunde doch mal von einem Arztbesuch an. Wer mich kennt^, weiß, dass ich nicht zu der Sorte Personen gehöre, die beim ersten Taschentuchgebrauch einen Doc aufsuchen., oder wenn ein Hustenreiz auftritt. Dass in diesem Falle aber besondere Obacht geboten war,zeigten mir die Blutwerte auf,die von einer heftigen Sache kündeten.  Mein Hausarzt rief mich umgehend an, dass ich zu ihm kommen solle,er müsse mal reden…. Großer Gott, ich war gerade arbeiten und wollte in Kürze nach Helgoland zum Marathon,was kann da so wichtig sein, dachte ich mir. Aber ich bekam sofort Aufklärung,als ich in der Praxis war, wo ich am Morgen Blut ließ. Die Entzündungswette der Nieren sprachen für ein Versagen und ich sollte mich gleich am nächsten Tagen im Krankenhaus einfinden. Himmel – und Helgoland????? Was habe ich getan? Vermutlich der Gebrauch von Ibuprofen während des Fiebers, der Kopf- und Gliederschmerzen,sowie de Virus der in meinem Körper war trugen zu diesen Gesamtumständen bei,also eine ganze Menge ungünstige Faktoren. Sollte das der Wendepunkt im denken werden??? Ich bekam innerlich eine Trotzreaktion,die mir sagte,dass ich wiederkomme und dann alles plattlaute, was sich mir in den Weg stellt. In den Tagen, in denen ich im KH war,  ging es mir ganz gut, ich kam mit den Zimmergenossen zurecht und die ärztliche Betreuung  bestand darin, dass ich mit Antibiotikum und Infusionen aufgeschwemmt wurde und jeden Klogag dokumentieren sollte, was zu meinem Erstaunen in 24 h dazu kam, dass ich 7,7 l pinkeln mußte…  Die Werte sanken stetig und schon nach 2 Tagen wurden die Infusionen abgesetzt. Nach Helgoland konnte ich diesen Donnerstag nicht mehr, und so blieb mir nur die Hoffnung, noch vor dem WE entlassen zu werden, da es nur noch reine Zeittotschlagerei war, mit der ich mich arrangieren mußte.  Nach 12 Jahren ununterbrochener Teilnahme am Helgolandmarathon kann ich dieses Jahr nicht anreisen und das wurmte mich. Gab es einen Schuldigen?? Höchstens mich selbst, dass ich während des Fiebers  mit Kopf-/Gliederschmerzen Ibuprofen genommen hatte, was mir auf die Nieren schlug. In Zusammenhang mit dem verschleppten Virus eine mehr als ungünstige Mischung. Immerwieder wurde mir attestiert, dass ich nicht schlechter dran sei, weil mein Körper so trainiert sei und das Immunsystem so stabil ist, und lediglich durch eine kleine Sicherheitslücke der Einfluß von außen kam, der das Gerüst einstürzen ließ.  Dem Flug nach Helgoland konnte ich noch stornieren, die Jugendherberge leider nicht mehr.Lehrgeld eben…

 

 

 

Ich kam vor dem WE aus dem KH raus und freute mich, endlich wieder etwas tun zu dürfen, hätte mich am liebsten sofort in die Arbeit gestürzt und wie laufen gegangen, aber ich merkte selbst, dass die Belastbarkeit “von einst” noch nicht die war, die ich erhoffte noch zu haben. Da werden in näherer Zukunft doch wohl die Brötchen kleiner gebacken werden müssen.

Jetzt wo ich wieder zuhause bin ,beschleicht mich ein seltsames Gefühl, dass ich dem Laufen irgendwie fern geworden bin  und mich gar nicht traue, wieder einen Wettkampf zu laufen, obwohl ich ja jetzt top regeneriert sein müßte? Ich muß zugeben, dass meine Ernährung nicht gerade vorbildlich war zuletzt,  weil man gerade oder besonders aus Frust  in sich reinstopft, eine Gabe, die ich so noch gar nicht wahrgenommen habe.

Ich mußte mich echt zügeln, um nicht direkt wieder Vollgas zu geben, sondern auch mal Ruhe zu geben. Als ruheloser Mensch, der immer irgendwie etwas zu tun haben muß, fällt mir das sehr schwer, aber ein Kontrollbesuch beim Arzt in der kommenden Woche sollte Aufschluss geben, wie belastbar ich wirklich bin.

Was das Laufen angst, möchte ich diesen Schnitt nutzen und vermehr den Fokus auf Langdistanzen legen,anstatt Tempo zu gehen, bin dahingehend aber noch vorsichtig, was eine Tendenz angeht.   Eigentlich  hatte ich ja den Fidelitas Nachtlauf geplant im Juni, aber ich bin etwas vorsichtig jetzt.

Irgendwie seltsam alles….

Heute stand nun im Rahmen des Kölnpfades die zweite Trainingsetappe über 50km an und am Morgen ging es mir schon nicht gut: Kaum aus dem Bett ausgestiegen, begann ein Kribbeln im Arm-/und Lippenbereich, für einen kurzen Moment wurde es schwarz und ich knallte vor den Türpfosten des Badezimmers. De Augenhöhlen taten mir weg und irgendwie war alles schon recht schwerfällig. Fit war etwas anderes!

In Köln-Wortringen ging es am Bahnhof los und viele km  führten uns über den Kölnpfad, ein  eigentlicher Wanderweg des Eifelvereins, der in seiner gesamten Länge 171km lang ist und auch als Wettkampf gelaufen werden kann, wurde mit einer ca.20 köpfiges Gruppe abgelaufen. Dass hier fast ausschließlich Ultraläufer mit zigtausend km Erfahrung  bei sind, die es nicht gewohnt sind, wie ich, auf Tempo zu gehen, ist für mich nicht ganz einfach,da ich im Gegensatz zu denen wirklich leistungsorientiert unterwegs bin.  Heute zermürbte mich das Tempo von gut 9km/h , zumal es mir ohnehin nicht gut ging… Ich ersehnte jeden vergangenen Kilometer herbei, um auf knapp halber Strecke auszusteigen. Das Tempo wurde bei mir immer langsamer, die Schmerzen nahmen zu und  Gedanken hin ich immer beim Helgolandmarathon in 2 Wochen,bei dem ich noch nicht weiß, wie ich die 5 Runden auf der Insel bestehen soll, wenn mir schon jetzt ungewollte Symptome einen Strich durch die Rechnung machen. Ich darf  jetzt nicht den Fehler machen, und in der Taperingphase zuviel machen.Einen schnellen Zehner am nächsten Wochenende werde ich mit 45 min. wohl abschließen können, dann bin ich in der Spur. Heute jedenfalls machten sich nach dem Lauf noch Beklemmungen im Brust -/Rippenbereich,sowie Schmerzen im linken Sprunggelenk und in den Augenhöhlen bemerkbar und es war richtig rauszugehen. Zuhause legte ich mich in die Wanne,schlief beim Baden ein und setzte die Ruhepause  noch im Bett fort. Irgendwie ist im Moment alles seltsam: Zu beginn des Jahres die Erkältung, dann zwischendurch nochmal ein kleiner grippaler Infekt und nun das. Es kann nur besser werden,hoffe ich, da dieses Jahr das Highlight der Taubertal 100 ist,was wohl auch der letzte ernstzunehmende Wettkampf werden wird. Ob ich danach nochmal auf Rekordjagd gehe, weiß ich heute noch nicht, möchte auch erstmal wissen, wie es gesundheitlich weitergeht ….

Der nächste Marathon kommt bestimmt…

Bevor der Mai mit seinen 2 Wettkampfmarathonläufen ansteht, nahm ich mir eine kleine Auszeit von der Welt und reiste über Ostern nach Holland, wo ich versuchte, meine miese Form durch langes Fahrradfahren und einige Strandläufe bei kaltem Wind  halbwegs zu halten. Immer im Kopf dabei der einst wichtigste Marathon des Jahres für mich :Helgoland. Dieser steht am 06.05.2017 an und nie habe ich so eine unstrukturierte ,unmotivierte Vorbereitung gehabt, wie in diesem Jahr: Seit dem persönlichen Erfolg beim 6 h Lauf in Münster im März ließ ich mich gehen, futterte und  vernachlässigte meinen Sport und merkte, wie wohl der 100km Lauf im Taubertal zu einem grandiosen Finale meiner Laufkarriere werden könnte. Man soll aufhören, wenn es am meisten weh tut. Meistens meint man damit die emotionalen Schmerzen, bei mir wird es aber eher der Körper sein, der dann noch mehr rebelliert ,als in den letzten Wochen.  Ich bin zwar in physioterapeuthischer Behandlung, aber mein Band-/Knochenapparat ist durchs Laufen und die körperliche Arbeit im Gartenbau dermaßen  beansprucht, dass ich spüre, wie sehr mich das Laufen unter Schmerzen ankotzt,dass der Spaß daran auf der Strecke geblieben ist und momentan nur durch intensives Mentaltraining wiedergeholt werden kann! Im letzten schnellen Tempolauf gestern (21.04.2017) legte ich über 8,5km nochmal eine 41 hin,was fürs Training vollkommen ausreicht,die kurzen Intervalle von neulich ,wo ich im Stadion viele Intervalle trainierte, waren eine große Hilfe. Morgen steht nochmal ein langsamer Ultra über 50km an, den ich gerne durchhalten möchte und wo es mal nicht auf Zeit geht, aber einmal vor Helgoland noch eine Marathondistanz laufen, das wäre es und dann zurücklehnen und Regeneration auf mich einfließen lassen… und Essen genießen…:-)

Seuchenjahr…

Nachdem mir die Wettkämpfe zunehmend zusetzen und ich merkte, wie irgendwie der Spaß verloren geht, habe ich mal -auch berufsbedingt-eine Auszeit genommen, weil mir alles zu schnell zuviel wurde und das Problem in der Hüftgegend nicht gerade besser wurde.  Da aber im Mai wieder 2 Marathonläufe anstehen, gilt es Konzentration zu wahren und sich darauf ,so es möglich ist, irgendwie vorzubereiten. Vor einigen Wochen noch hätte ich Langdistanzen ohne Ende machen können, aber es fehlt einfach die Lust und so muß ich meinem Kopf klarmachen, dass er auf den Punkt fit zu sein hat und den Körper überlisten muß.

Wenn ich erstmal wieder ein Erfolgserlebnis hatte, sieht es wieder anders aus, aber sich zum Training zu quälen, bringt es nicht wirklich.. Jetzt werde ich über Ostern etwas an der holländischen Küste versuchen, Fortschritte in die eingefahrene Situation zu bringen und hoffe, dass auf Helgoland im Mai der Motor nicht mehr stottert. Sorry, dass ich mich hier so rar gemacht habe…

 

persönlicher Erfolg tauscht Ängste aus…

Nachdem ich voriges Wochenende   bei der DM im 6 h Lauf 5. der M40 wurde und das als meinen größten Erfolg neben dem AK Sieg beim 24 h Lauf im Vorjahr ansehe, nahm ich 6 Tage nach dem Lauf mal wieder zaghaft das Training auf und brauchte ca. 3 km  bis ich die etwas lahmen Knochen wieder zum Tempo bekam.  Bevor ich den 6h Lauf absolvierte, packte mich die Angst vor einer langen Strecke,zumal ich ständig Schmerzen hatte beim Laufen zu letzt (speziell Hüfte!). Ich haute zu Beginn des Jahres bei der Winterserie auf den kurzen Strecken (bis auf den 10er Lauf) noch gut was raus, hatte aber vor 6h Respekt. Mehr dazu, demnächst ,wenn ich meinen ersten 6 h Lauf vom Seilersee vor 2 Jahren niederschreibe. Damals war die Ultrawelt noch gänzlich unbekannt für mich!Jetzt, wo ich den Lauf  mit einem persönlichen Erfolg in Verbindung bringe und weiß, ich kann einfach mal so aus dem Stand einen Marathon in 3:30 h packen, bin ich fast geneigt zu sagen, ich würde die 10km im Oktober in 10 h schaffen.Dazu muß ich aber von Anfang an, das Rennen anders einteilen! Meine Angst vor langen Stecken ist seit letzter Woche gewichen, aber die “Angst vor Kurzstrecken (10km) ist wieder da, weil ich sicher bin, nichts mehr zu verbessern. Gedankensiele irrten im Kopf umher, weil sich jetzt kommendem Sontag mein Marathonrekord im Königsforst zum ersten Mal jährt und wenn ich nicht für den Trainingsmarathon im Rahmen des Kölnpfades gemeldet wäre, würde ich glatt nochmal versuchen, auf Zeit zu gehen. Erfolgt beflügelt eben und  mir schwebt sogar vor, die Woche vor Helgoland noch 12 h am Seilersee zu laufen, aber das muß ich erst noch mit meinem Gewissen besprechen, das wäre hart. Die Machtverhältnisse der Stellenwerte meiner Läufe haben sich zugunsten der Ultrastrecken verschoben :Nicht mehr Helgoland ist dieses Jahr der wichtigste Marathon, sondern der Taubertal100 im Oktober und ein  Woche davor wäre ja der Köln -Halbmarathon. Ich sollte nicht so viel laufen, da kommen einem nur seltsame  Ideen… Aber lustig ist es allemal,wenn man sich intensiv  mit Sport befaßt. Als größten Nachteil bewerte ich die Tatsache, das ich kein “gelernter” Läufer bin, sondern vor 19 Jahren durch den Unfall mit Halbseitenlähmung  die “Idee” zum Marathon hatte und erst DANN mit 20 Jahren begann zu laufen, wo andere heute schon zur nationalen Spitze gehören. Für mich ist es nur wichtig, erfolgreich gegen mich selbst zu sein, das ist die Motivation, warum ich weitermache. Der Zug des Spitzensports ist leider ohne mich abgefahren, aber es ist eine schöne Sache am eigenen Leib zu erleben, das man mit eisernem Willen etwas erreichen kann und Ziele nicht nur Träume sein müssen,die man nicht erreicht! Versucht Ihr es doch auch mal,liebe Leser,wenn Ihr Interesse habt, etwas zu erreichen. Mentale Stärke ist das A und O!