Traurig, aber wahr…

Da mich zuletzt einige Tage Fieber lahmgelegt hatten und der Trainingslauf beim Kölnpfad so richtig in den Abgrund schoss, rieten mir viele Läufer und Freunde doch mal von einem Arztbesuch an. Wer mich kennt^, weiß, dass ich nicht zu der Sorte Personen gehöre, die beim ersten Taschentuchgebrauch einen Doc aufsuchen., oder wenn ein Hustenreiz auftritt. Dass in diesem Falle aber besondere Obacht geboten war,zeigten mir die Blutwerte auf,die von einer heftigen Sache kündeten.  Mein Hausarzt rief mich umgehend an, dass ich zu ihm kommen solle,er müsse mal reden…. Großer Gott, ich war gerade arbeiten und wollte in Kürze nach Helgoland zum Marathon,was kann da so wichtig sein, dachte ich mir. Aber ich bekam sofort Aufklärung,als ich in der Praxis war, wo ich am Morgen Blut ließ. Die Entzündungswette der Nieren sprachen für ein Versagen und ich sollte mich gleich am nächsten Tagen im Krankenhaus einfinden. Himmel – und Helgoland????? Was habe ich getan? Vermutlich der Gebrauch von Ibuprofen während des Fiebers, der Kopf- und Gliederschmerzen,sowie de Virus der in meinem Körper war trugen zu diesen Gesamtumständen bei,also eine ganze Menge ungünstige Faktoren. Sollte das der Wendepunkt im denken werden??? Ich bekam innerlich eine Trotzreaktion,die mir sagte,dass ich wiederkomme und dann alles plattlaute, was sich mir in den Weg stellt. In den Tagen, in denen ich im KH war,  ging es mir ganz gut, ich kam mit den Zimmergenossen zurecht und die ärztliche Betreuung  bestand darin, dass ich mit Antibiotikum und Infusionen aufgeschwemmt wurde und jeden Klogag dokumentieren sollte, was zu meinem Erstaunen in 24 h dazu kam, dass ich 7,7 l pinkeln mußte…  Die Werte sanken stetig und schon nach 2 Tagen wurden die Infusionen abgesetzt. Nach Helgoland konnte ich diesen Donnerstag nicht mehr, und so blieb mir nur die Hoffnung, noch vor dem WE entlassen zu werden, da es nur noch reine Zeittotschlagerei war, mit der ich mich arrangieren mußte.  Nach 12 Jahren ununterbrochener Teilnahme am Helgolandmarathon kann ich dieses Jahr nicht anreisen und das wurmte mich. Gab es einen Schuldigen?? Höchstens mich selbst, dass ich während des Fiebers  mit Kopf-/Gliederschmerzen Ibuprofen genommen hatte, was mir auf die Nieren schlug. In Zusammenhang mit dem verschleppten Virus eine mehr als ungünstige Mischung. Immerwieder wurde mir attestiert, dass ich nicht schlechter dran sei, weil mein Körper so trainiert sei und das Immunsystem so stabil ist, und lediglich durch eine kleine Sicherheitslücke der Einfluß von außen kam, der das Gerüst einstürzen ließ.  Dem Flug nach Helgoland konnte ich noch stornieren, die Jugendherberge leider nicht mehr.Lehrgeld eben…

 

 

 

Ich kam vor dem WE aus dem KH raus und freute mich, endlich wieder etwas tun zu dürfen, hätte mich am liebsten sofort in die Arbeit gestürzt und wie laufen gegangen, aber ich merkte selbst, dass die Belastbarkeit “von einst” noch nicht die war, die ich erhoffte noch zu haben. Da werden in näherer Zukunft doch wohl die Brötchen kleiner gebacken werden müssen.

Jetzt wo ich wieder zuhause bin ,beschleicht mich ein seltsames Gefühl, dass ich dem Laufen irgendwie fern geworden bin  und mich gar nicht traue, wieder einen Wettkampf zu laufen, obwohl ich ja jetzt top regeneriert sein müßte? Ich muß zugeben, dass meine Ernährung nicht gerade vorbildlich war zuletzt,  weil man gerade oder besonders aus Frust  in sich reinstopft, eine Gabe, die ich so noch gar nicht wahrgenommen habe.

Ich mußte mich echt zügeln, um nicht direkt wieder Vollgas zu geben, sondern auch mal Ruhe zu geben. Als ruheloser Mensch, der immer irgendwie etwas zu tun haben muß, fällt mir das sehr schwer, aber ein Kontrollbesuch beim Arzt in der kommenden Woche sollte Aufschluss geben, wie belastbar ich wirklich bin.

Was das Laufen angst, möchte ich diesen Schnitt nutzen und vermehr den Fokus auf Langdistanzen legen,anstatt Tempo zu gehen, bin dahingehend aber noch vorsichtig, was eine Tendenz angeht.   Eigentlich  hatte ich ja den Fidelitas Nachtlauf geplant im Juni, aber ich bin etwas vorsichtig jetzt.

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Author: runningmanblog

Ich bin Christoph, 39 Jahre alt (Baujahr 1977),bin über den Fußball früher in der Jugend an den Sport gekommen, habe nach einen Unfall mit Halbseitenlähmung 1998 den Kampf mit mir selbst aufgenommen und in der Reha gesagt:"Wenn ich jemals wieder laufen kann(was man damals noch nicht wußte...),mache ich etwas , was nicht jeder macht:Ich laufe (einen)Marathon. -nunja, das ist jetzt fast 20 Jahre her,wettkampfmäßig liegen 30 Marathons hinter mir, viel Trainingsdistanzen über Marathon, einige Ultras, ein 24 Std. Lauf, unzählige Halbmarathonläufe und Stadtläufe über 10 km,aber eins ist das Schöne am Laufen :Man hat immerwieder Ziele und wird rastlos,kommt nie zur Ruhe.Wie sagte der Welttorhüter Oli Kahn damals ,als er die "last-minute Meisterschaft 2001 in Hamburg gewann?: Du mußt weitermachen-immer weitermachen,denn es geht noch höher,noch weiter". Irgendwann war er Weltcupsieger,Weltmeister und gewann die Champions-League. Ungut,meine Ansprüche sind nicht so hoch, aber der Ehrgeiz ist ähnlich wie bei Oli Kahn,auch die Verbissenheit, aber das wir in den Berichten, die ich nach diesem Eintrag erst beginne zu schreiben,noch deutlich. Beruflich führt mich mein Weg durch den Gartenbau,ein manchmal nerviges Geschäft,nicht umsonst habe ich versucht, dich Zusatzausbildungen (Lauftrainer,Personal-Trainer usw.) ein Standbein in dem Bereich aufzubauen,wobei mir das Erreichen der eigenen Ziele aber erstmal ganz obenan steht. Ihr werdet im Lauf der Berichte, die ich nach und nach aus der Schublade hole, erfahren, was so alles in mir vorgeht, welche Denkweisen , Erfahrungen mich zu welchen Entscheidungen lenkten. Natürlich kommt an der ein oder anderen Stelle auch mal Privates zutage,so dass es im weitesten Sinne eine Lebensgeschichte wird...

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