Der Ablauf ist vor jedem Wettkampf ein Ritual geworden: Am Vorabend meist haufenweise Nudeln (beim Marathon bis zu 500g! mit Sauce ),3 Std. vor dem Start aufstehen, am Morgen 100g Weißbrot mit Honig, ein Joghurt, Tasse Milch, der Gang auf den stillen Ort und dann noch etwas Mobilitätsübungen für die geschundene ,arthrotische Hüfte.Wenn Zeit ist, etwas ruhen,den Kopf auf die bevorstehenden Aufgaben “einnorden”.In Ruhe zum Start fahren/gehen. Manchmal trifft man bekannte Gesichter. Als ambitionierter Läufer bin ich meist vorne im Feld an der Startlinie zu finden und klopfe die Zeitambitionen der Umstehenden ab, um mir ein Bild zu verschaffen, wer “unerreichbar” scheint,bzw. an wem ich mich orientieren könnte. Wenn mir einer bei Start über 15km erzählt, dass er unter 1 h läuft, den lasse ich gerne ziehen:-)
Rechtzeitig angereist, konnte ich mich noch ein wenig warm laufen, absolvierte dabei kurze Steigerungen, mache aber nie so viel, dass ich Kraft verliere. Für heute ,wie immer beim HM in Porz wird die Einführungsrunde von 1 km gelaufen, bevor es 4 Runden zu 5 km absolvieren gibt.Die Durchgangszeiten für meine Runden lagen bei 20:48/21:08/21:39/21:25 zzgl. Einführungsrunde. In der Summe finishte ich mit 1:28:57 und erreichte von 271 Läufern Platz 33 und wurde 27 in der Gesamtwertung,wo ich knapp 3 min. langsamer war, als noch im Vorjahr. Es sind die 3 Minuten, die ich beim ersten Zehner verschenkte (42:35 und jetzt mit knapp 1:29) Es war mehr drin, aber ich will mich nicht beklagen,die Serie habe ich mit Anstand zu Ende gebracht und schloß die Gesamtwertung mit dem 4. Platz der M40 ab. Um die AK zu gewinnen hätte ich 30 min. schneller sein müssen… Unmöglich. Mein Ziel , im HM unter 1:30 zu bleiben klappte auch im 3. Wettkampf nacheinander über diese Distanz . Leider fehlte mir heute jeglicher Orientierungspunkt,bzw. ein Zugpferd.Ein Kölner Läufer, an den ich mich heftete, rauschte davon, also die nächsten beiden Athleten gesucht, wobei einer mit Knieproblemen in der 2. Runde aufgeben mußte. Da lag ich noch unter den ersten 30 Rennern.Aufgrund der zu schnellen Anfangskilometerrunde ließ die Kraft irgendwann nach, aber der Kopf trieb mich an, einfach Tempo zu halten und Anschluß nicht abreißen zu lassen. Zwischendrin knallte ich einige kurze Steigerungen rein, die bestimmt einige Sekunden wert waren.
Ich hakte die ersten Wettkämpfe der M40 ab, habe versucht, an die Leistung vom Vorjahr anzuknüpfen,was aufgrund genanter Gründe mißlang (verschleppte Grippe am ersten Veranstaltungstag und etwas Demotiviertheit und schleifenden Trainings in der Folgezeit)
Nun habe ich 3 Wochen Ruhe und bin dann beim 6 h Lauf in Münster zu finden,wo ich mir mal nichts vornehme, da ich die Stecke nicht kenne, aber 60-70km sollten machbar sein?
Dadurch, dass ich heute die 1:30 packte, habe ich für mich die persönliche Qualifikation zum Fidelitas Nachtlauf über 80km in Karlsruhe geschafft.