Letzte Chance…

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende, Zeit für ein kleines Resümee und einen Ausblick:

Dieses Jahr, das  12. Wettkampfjahr meines Lebens, hielt viele Überraschungen für mich parat: So konnte ich die Porzer Winterserie in meiner Altersklasse gewinnen , durchbrach mit 1:27 h auf der HM-Distanz endlich das lang ersehnte Ziel und eine scheinbar undurchdringbare Schallmauer (1:30),die ich ein weiteres Mal in Bonn schaffte.

Kurze Zeit später war ich im Königsforst unerwartet flott unterwegs. Auf einem Eintrag in diesem Blog kann man das gerne nachlesen, aber mit 3:17:49 h  gelang mir ein Meisterstück,obwohl ich während des Laufes auf Kurs 3:15 h war. Aber ein Marathon fängt bei km 35 an,doch mehr dazu später…

Diese Marke sollte eigentlich  mit einem Trainingsplan auf Helgoland geknackt werden,aber ich war in diesem Jahr sehr “witterungsanfällig”, brach bei stickigem wetter auf der Hochseeinsel rein und km nicht über eine 3:42 h hinaus. Klar, manche wünschen sich eine solche Zeit, also ist das eher Klagen auf hohem Niveau. Mein diesjähriger Auslandsmarathon war bei bestem Wetter in Stockholm, wo ich auch etwas zu ambitioniert ranging, (25km -1:55 h) und “leider ” nur mit 3:26 h fiishte.

Ich wollte weiter, höher hinaus, mehr erreichen und mir zum Sommer hin Träume erfüllen, die schon seit Jahren in mir schlummern: Ich ging an das Wagnis 24 h -Lauf heran, was ich für einen gemeinnützigen Zweck in meiner Heimatstadt tat und machte es gerne. Anfängliche Furcht vor gesundheitlichen Schäden, wichen einer Begeisterung im Lauf und ich kam auf 147km, durchlief die Nacht mit ihren 4 Dunkelstunden, da ja fast Sonnenwende war. Dass mir solche Läufe wirklich an die Substanz ging und mich ein wenig gesundheitlich angriff, zumal ich eine beginnende Hüftarthrose habe. Doch die Lust auf mehr kam wieder,schließlich purzelten sämtliche persönliche Rekorde auch auf der 10km Strecke,die ich hin und wieder einstreute…  Ich nahm relativ spontan am 100km Lauf in Leipzig im August teil. Unser Sommer war ja mehr oder weniger gefühlte 8 Wochen Regen, aber just an diesem Tag, konnte sich Petrus nicht so recht entscheiden: Morgens um 06.00 h zum Start regnete es noch und zum Mittag waren es 30 Grad, das schlug mir aufs Gemüt und ich mußte zum ersten Mal einen Lauf abbrechen. Große Trauer in mir, denn ich bin so zuversichtlich herangegangen und fühlte mich die Stunden des Laufens über gut, ist doch Ultra eine ganz andere Welt, als der leistungsbezogene Marathon.

Ich habe noch  einen Marathon und den Bottroper Ultra vor mir, Zeit also mir selbst zu beweisen, dass noch etwas geht und so konnte ich zum 2. Mal in diesem Jahr die Marathon-Bestzeit verbessern und blieb bei 3:17:10 im Ziel. Auch hier wäre mehr drin gewesen. Zuletzt der 50km -Lauf in Bottrop , bei dem ich  einmal mehr die Altersklasse gewann. Mittlerweile war es auch an der Zeit, sich mal essentechnisch gehen zu lassen und trotzdem versuchen, die Form zu behalten. So kam ich auf sämtlichen Zehnern nicht mehr an eine 40er Zeit heran, wie noch zu Beginn des Jahres.

Damit kommt ein Ausblick: Mein größter Wunsch ist es, weiterhin die Zeit zu finden, um Trainingspläne einzuhalten und  endlich auch mal unter 40 min. auf 10km zu kommen, und beim Marathon so nah wie möglich an 3:10 h ranzukommen, bestenfalls zu unterbieten. Langgehegte Wünsche sind auch mal schöne 100km bei idealer Witterung durch schöne Landschaften zu bestreiten (Taubertal100), oder mal nach Island zum Marathon. Ganz fern sind solche Läge wie der Two Oceans in Südafrika ,der Death Sea-Marathon in Jordanien,  auf den Faröer Inseln, am besten wenn die Nationalelf auch ein Fußballländerspiel zuhause hat….

Es gibt so viel zu sehen und zu erreichen, aber die Altersklasse in die ich komme(M40) ist kein Zuckerschlecken, da muß ich mich erstmal als “Frischling” beweisen, möchte aber direkt bei der Porzer Winterserie Akzente setzen.

Ich habe dieses Jahr noch genau eine Chance, zu zeigen, dass ich auf 10km  noch etwas reißen kann. Beim Nikolauslauf am 4. Dezember werde ich nochmal versuchen, alles rauszuhauen, meiner Ernährung nochmal in die Reihe bekommen und viel trinken,sowie schnell kurze Intervalle machen.

Im nächsten Jahr versuche ich parallel einen Trainingsplan für 100km in 12 h zu schaffen, mal sehen, was die Hüfte dazu sagt…

Bleibt mir gesund, liebe Leser dieses Blogs. Für diejenigen, die auch Ziele verfolgen, oder sich an Läufen beteiligen, die meine kreuzen, bitte ich um Nachricht. Mein Gästebuch verhungert leider auch.

 

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Author: runningmanblog

Ich bin Christoph, 39 Jahre alt (Baujahr 1977),bin über den Fußball früher in der Jugend an den Sport gekommen, habe nach einen Unfall mit Halbseitenlähmung 1998 den Kampf mit mir selbst aufgenommen und in der Reha gesagt:"Wenn ich jemals wieder laufen kann(was man damals noch nicht wußte...),mache ich etwas , was nicht jeder macht:Ich laufe (einen)Marathon. -nunja, das ist jetzt fast 20 Jahre her,wettkampfmäßig liegen 30 Marathons hinter mir, viel Trainingsdistanzen über Marathon, einige Ultras, ein 24 Std. Lauf, unzählige Halbmarathonläufe und Stadtläufe über 10 km,aber eins ist das Schöne am Laufen :Man hat immerwieder Ziele und wird rastlos,kommt nie zur Ruhe.Wie sagte der Welttorhüter Oli Kahn damals ,als er die "last-minute Meisterschaft 2001 in Hamburg gewann?: Du mußt weitermachen-immer weitermachen,denn es geht noch höher,noch weiter". Irgendwann war er Weltcupsieger,Weltmeister und gewann die Champions-League. Ungut,meine Ansprüche sind nicht so hoch, aber der Ehrgeiz ist ähnlich wie bei Oli Kahn,auch die Verbissenheit, aber das wir in den Berichten, die ich nach diesem Eintrag erst beginne zu schreiben,noch deutlich. Beruflich führt mich mein Weg durch den Gartenbau,ein manchmal nerviges Geschäft,nicht umsonst habe ich versucht, dich Zusatzausbildungen (Lauftrainer,Personal-Trainer usw.) ein Standbein in dem Bereich aufzubauen,wobei mir das Erreichen der eigenen Ziele aber erstmal ganz obenan steht. Ihr werdet im Lauf der Berichte, die ich nach und nach aus der Schublade hole, erfahren, was so alles in mir vorgeht, welche Denkweisen , Erfahrungen mich zu welchen Entscheidungen lenkten. Natürlich kommt an der ein oder anderen Stelle auch mal Privates zutage,so dass es im weitesten Sinne eine Lebensgeschichte wird...

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