Ich bereitete mich nach dem Kölnmarathon in keinster Weise auf den letzten langen Lauf des Jahres vor,sondern ging eher mit dem Denken “einfach überstehen und das Jahr abschliessen” ran. Ich lief ganz gewöhnlich meine 30-60km in der Woche , wenn überhaupt, da mir die Arbeit einen Strich durch die Rechnung machte und weil die Uhren umgestellt wurden und es draußen nun früher dunkelt,gab es nichts mehr zu laufen.. Ich weiß insgeheim, das ich bei richtiger Einteilung alle Strecken schaffen kann,sofern die Gesundheit mitspielt.Mehr oder weniger Lustlos ging ich in den Tag und freute mich jetzt schon , dass ich heute Abend schmerzerfüllt im Bett liegen kann…
Das ist auch ein Thema für sich,da meine Hüfte schon arthrotische Verschleißerscheinungen aufweist. Ich laufe gerne, kein Ding, habe zuletzt viele Schmerzen- und laufe trotzdem. Ärzte die sagten, “Hör auf Deinen Körper,er redet mit Dir!” ignorierte ich lange Zeit und nun, wo es fast Ultimo ist, begreife ich, was man mir schon vor Jahren sagen wollte… Solange ich nicht berufsunfähig bin, ist doch alles ok, ich bin da recht gelassen. Heute stört mich nichts, als laufe ich morgen auch noch und erst wenn gar nichts mehr geht, höre ich auf.
Ungut, zurück zum Thema Herbstwaldlauf Bottrop .Am 06.11.16 mußten wir zeitig los, um noch günstig einen Parkplatz zu bekommen. Ich traf verschiedene Bekannte, die man öfters schon auf anderen Veranstaltungen traf. Um 09.00 war Start und los ging die Reise mit dem Ziel die 4:15 h zu erreichen. Ein moderates Tempo im Bereich des 5:00 er Schnittes wurde angepeilt und laut Uhr hatte ich schon bald ein Polster von 4 min. rausgelaufen.Aber es war mir klar, dass die 2. Runde zu 25km nicht einfach werden würde.Mein Split nach Runde eins lag bei 2:04 h, 3 Minuten langsamer als im Vorjahr.
Es war heute wirklich herbstliches Wetter und es fiel mir schwer Tempo in den Lauf zu bekommen, weil es mit 4-6 Grad schon etwas kühl war, wenn man bedenkt, dass wir letztes Jahr 20 Grad hier hatten… Ich versuchte krampfhaft das Tempo aus Runde eins zu halten, aber schaffte es nicht ,die schleichende Kraft durch Nahrungsaufnahme oder Getränke aufzuhalten. Ich war nach knapp 3:30 bei der Marathondistanz angekommen und merkte, wie ich den Kopf anstrengen mußte, jeden Kilometer noch den Rest des Körpers voranzutreiben, aber der Vorteil: Es ging mir zu keinem Zeitpunkt so schlecht, wie im Vorjahr. Auch von meinen 4:15 mußte ich mich fortan verabschieden. Da einige Witzbolde ein Richtungsschild verdrehten, nahmen zwei drei Läufer einen Umweg in Kauf und auch mich kostete dieses Versehen ca. eine halbe Minute. Da ich keinen Überblick hatte,wer in welcher Altersklasse läuft und ich nicht wußte, ob noch ein Konkurrent vor mir war, zog ist es vor, die Füße in dem Tempo laufen zu lassen, dass mich keiner mehr überholen konnte,da um mich herum,die Läufer alle (so denn welche zu sehen waren…) in meiner AK einzuschätzen waren. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Ich kam nach -für mich schmerzlichen- 4:22 h ins Ziel und war schon etwas wütend, dass meine Kraft nicht ausreichte, den Vorsprung auf die geplanten 4:15 zu halten, oder gar durchzuziehen. ABER ich war diese zweite Runde schneller, als im Vorjahr. drei Minuten langsamer als im Vorjahr. Als meine Freundin sich aufmachte, die Urkunde zu holen, bekam sie bescheid, dass diese erst bei der Siegerehrung ausgegeben wird, was im Umkehrschluss hieß, dass ich einen Altersklassenplatz erreicht habe, aber welcher, das blieb im Dunkeln. Regelrecht großkotzig behauptete ich gestern noch, dass ich nicht antrete, wenn ich nicht Sieger werde… Zu meinen Erstaunen wurde ich tatsächlich Altersklassensieger der M35 und damit hatte ich nicht gerechnet,zumal ich langsamer war,als im Vorjahr, wo ich mit der Zeit 4. oder 5. geworden wäre… Tja,fehlende Konkurrenz kann es einem schonmal leichter machen…
Da habe ich mir zum morgigen 39. Geburtstag vorab doch ein schönes Geschenk gemacht und blieb zudem recht fit, was nun heißt, dass ich mich nicht über Gebühr verausgabt habe und mich auch nicht übergeben mußte, wie sonst. Wenn ich weiter auf diesen Strecken bestehen will, muß ich mehr trainieren, aber ob ich mir das zutrauen soll, weiß ich nicht. Nun ist erstmal 3 Wochen Pause und dann folgen noch 2 Zehner zum Abschluss des Jahres. Dann gehts in die M40, eine Klasse, wo ich klein anfangen muß…